Liquid Loft / Chris Haring (AT)
„IN MEDEAS RES“


Im Rahmen von SYNAESTHETIX #2
Beginn: 20.00 h
Zirka

Tanz, Choreografie: Hannah Timbrell, Dong Uk Kim

Künstlerische Leitung, Choreografie: Chris Haring

Choreografische Assistenz: Dante Murillo, Anna Maria Nowak, Luke Baio

Komposition, Soundkonzept: Andreas Berger

Lichtdesign, Szenografie: Thomas Jelinek

Klangobjekte, Ausstattung: Patrizia Ruthensteiner

Stimme, Textaufnahmen: Dante Murillo, Anna Maria Nowak, Luke Baio

Dramaturgie- und Regieassistenz: Judith Thaler

Theorie, Text: Stefan Grissemann

Stage-Management: Roman Harrer

Company-Management: Cornelia Lehner

Kostüme: Patrizia Ruthensteiner, Stefan Röhrle

Set-Design: Franziska Zauner

Videodokumentation: Michael Loizenbauer, Judith Thaler

Distribution: APROPIC – Line Rousseau, Marion Gauvent

In „IN MEDEAS RES“ begeben sich der Choreograf Chris Haring und seine Tanzkompanie Liquid Loft auf eine intensive Reise in die Abgründe der menschlichen Psyche. Inspiriert von Pier Paolo Pasolinis Film „Medea“ (1969) mit der legendären Opernsängerin Maria Callas erkundet die Choreografie nicht nur die äußeren Konflikte der mythologischen Figur, sondern vor allem ihre innere Zerrissenheit, Ängste und Grenzen. „IN MEDEAS RES“ etabliert die Spaltung der Persönlichkeit als Überlebensstrategie – nicht als Pathos, sondern als existenziellen Zustand, in dem sich menschliches Innenleben gegen äußere und innere Einflüsse behauptet. In einer doppelten Besetzung der Titelrolle verkörpern die Performer:innen Hannah Timbrell und Dong Uk Kim verschiedene psychische Aspekte, die ihr Recht darauf, gelebt zu werden, kraftvoll einfordern.

Patrizia Ruthensteiners Objekte fächern als Skulpturen, Klangkörper und physische Erweiterungen die Bedeutungsebenen der Bühne auf und verleihen ihr einen installativen und zugleich volatilen Charakter. Bespielt durch die choreografierte Doppelfigur werden die Objekte zum Abbild einer zerklüfteten Psyche. Hier radikalisiert sich Medea, durchleidet ihre Einsamkeit und mäandert zwischen Maskierung und Authentizität, Auflösung und Integrität.

Die österreichische Performance-Company Liquid Loft wurde 2005 vom Choreografen Chris Haring gemeinsam mit dem Musiker Andreas Berger, der Tänzerin Stephanie Cumming und dem Dramaturgen Thomas Jelinek gegründet. Inspiriert von Science-Fiction-Literatur und Cyborg-Theorie befassen sich ihre Arbeiten damit, wie sich unsere Wahrnehmung und Körper durch visuelle Medien und den alltäglichen Gebrauch von Technik verändern. Durch die Dekonstruktion tänzerischen Bewegungsmaterials und die Verschiebung akustischer Ebenen erschließen Liquid Loft neue choreografische Handlungsfelder und verbinden zeitgenössischen Tanz mit anderen Kunstformen. Ihre Arbeiten wurden mehrfach mit Preisen aus den Bereichen Performance und Film ausgezeichnet, unter anderem mit dem Goldenen Löwen der Biennale in Venedig.